VR-Backshop bereichert künftig Ausbildung für den Bäckereifachverkauf

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Kreishandwerksmeister Mathias Söllner (links), selbst Bäckermeister, testet die von Prof. Jens Grubert (Hochschule Coburg) programmierte VR-Software, mit der Auszubildende im Fachverkauf und angehendes Verkaufspersonal herausfordernde Verkaufssituationen realistisch und wirksam üben können.
FADZ Wirtschaftsverband
Kreishandwerksmeister Mathias Söllner (links), selbst Bäckermeister, testet die von Prof. Jens Grubert (Hochschule Coburg) programmierte VR-Software, mit der Auszubildende im Fachverkauf und angehendes Verkaufspersonal herausfordernde Verkaufssituationen realistisch und wirksam üben können.

Digitales HandwerkVR-Backshop bereichert künftig Ausbildung für den Bäckereifachverkauf

Lichtenfels/Oberfranken. Der virtuelle Kunde – er verzeiht Fehler leichter. Daher haben Auszubildende im Bäckereifachverkauf an der Handwerkskammer für Oberfranken künftig die Möglichkeit, Verkaufsverhalten mit einem VR-Backshop zu üben. Die Anwendung hat das Schaufenster Bayreuth des Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk, das an der HWK für Oberfranken angedockt ist, gemeinsam mit der Hochschule Coburg entwickelt, es soll in die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) für den Bäckerfachverkauf integriert werden. Erstmals vorgestellt wurde der VR-Backshop beim Symposium „IT-Trends für KMU“ in der Lichtenfelser Zukunftswerkstatt „Machbar“.

Das Symposium „IT-Trends für KMU“ ist eine gemeinsame Initiative des IT-Cluster Oberfranken, der IHK für Oberfranken Bayreuth, der IHK zu Coburg, der HWK für Oberfranken, dem Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk und dem FADZ Wirtschaftsverband. Der Auftaktveranstaltung war ausgebucht, die Nachfrage sehr hoch. Entsprechend soll das Symposium jährlich durchführt werden.

Erweiterte Realität im Handwerk

Die Veranstaltung zeigte verschiedene Fachvorträge im Bereich Künstliche Intelligenz, Reverse Engineering oder Industrie 4.0. Der virtuelle Backshop war eines der Highlights, die Anwendung unterstützt angehendes Verkaufspersonal im Bäcker- und Konditorenhandwerk dabei, bedarfsgerechte Szenarien rund um die Kundschaft zu erproben. Impuls für die Entwicklung gab der Bäckermeister und Fachbereichsleiter an der HWK, Ronny Vogel.

Virtuell abgebildet, in der Realität geübt: Verkaufssituationen im Ladengeschäft.
Hochschule Coburg
Virtuell abgebildet, in der Realität geübt: Verkaufssituationen im Ladengeschäft.

Durch seinen projektbasierten Unterricht und intensiven Einsatz digitaler Elemente in der Backstube und im Verkaufsraum herrschte der Wunsch, auch das Training zu digitalisieren. “Rollenspiele als Verkaufsübung sind bei Jugendlichen nicht besonders beliebt. Die Übung wird häufig mehr zu einer theatralischen Inszenierung und spiegelt nicht die Realität wider“, sagt Vogel. „Darüber hinaus ist das Üben und Schulen von speziellen Stresssituationen herausfordernd. Beispielsweise ist es schwierig, Situationen wie Kundenbeschwerden oder gleichzeitig auftretende Ereignisse – das Klingeln von Telefon und Ofen, das Betreten des Ladens von mehreren Kunden – und den damit verbundenen Druck auf die Verkaufskraft, realistisch zu simulieren”, so der Fachbereichsleiter.

Robert Falkenstein vom Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk hat auf dieser Basis dieser Anforderungen zusammen mit Prof. Jens Grubert von der Hochschule Coburg ein Konzept erarbeitet, das Studierende der Hochschule in einer VR-Software umsetzten. Grubert betonte bei der Vorstellung des VR-Backshops, wie gut Anforderung und Lösung in diesem Fall zusammenpassen. „Verkaufsgespräche können dank VR vollständig im virtuellen Raum geführt werden.“ Und dies sei nur ein Vorteil der Anwendung. MDZH-Projektleiter Falkenstein: „Wichtig bei der bedarfsgerechten Digitalisierung ist immer, dass ein Problem passend gelöst wird. VR-Anwendungen passen bei situativen Rollenspielen hervorragend, da eine starke Immersion hervorgerufen wird. Die Anwendung gibt eine Situation vor, auf die sich die angehenden Fachverkäufer und Fachverkäuferinnen zu 100 Prozent einlassen können.”

Den ersten Einsatz soll der VR-Backshop im Unterricht des Ausbildungsbereichs Bäckerei und Konditorei an der HWK für Oberfranken haben. Über das MDZH wird die Software allerdings auch bundesweit ausgerollt. Als Abschluss des Projektes soll eine Broschüre entstehen, welche den Entwicklungsprozess, die Vorteile der Anwendung sowie die Rückmeldung der angehenden Gesellinnen und Gesellen aufzeigen soll.

Neues Symposium ein voller Erfolg

Das Symposium „IT-Trends für KMU“ war ein voller Erfolg. Holger Bär, der als Beauftragter für Innovation und Technologie im Bereich Digitalisierung an der HWK für Oberfranken, Mit-Organisator war, zeigt sich sehr zufrieden. „Uns ist ein breites Themenspektrum gelungen, das viele, gerade auch kleinere Betriebe, anspricht.“ Zudem sei toll zu sehen, dass viele regionale Player im Wirtschaftsbereich hier unkompliziert zu einer gemeinsamen Veranstaltung bereit waren. Ebenso überzeugt zeigten sich Hans Ulrich Gruber, Vorstandsmitglied des IT Clusters Oberfranken, und Birgit Partheymüller, Netzwerkmanagerin des FADZ Wirtschaftsverbands. „Ich freue mich, dass wir durch die Zusammenarbeit unsere geballte Energie im Rahmen eines solchen Formats bündeln können“, betonte Gruber. Auch Partheymüller freute sich über den Zuspruch. „Wir sind entsprechend stolz, die Veranstaltungsreihe dauerhaft hier im FADZ etablieren zu können.“

Gemeinsam für den Mittelstand und die KMU (von links): Holger Bär (Handwerkskammer für Oberfranken), Rico Seyd (IHK zu Coburg), Ralph Buus (IHK für Oberfranken Bayreuth), Robert Falkenstein (Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk), Birgit Partheymüller (FADZ Wirtschaftsverband), Hans Ulrich Gruber (IT Cluster Oberfranken).
FADZ Wirtschaftsverband
Gemeinsam für den Mittelstand und die KMU (von links): Holger Bär (Handwerkskammer für Oberfranken), Rico Seyd (IHK zu Coburg), Ralph Buus (IHK für Oberfranken Bayreuth), Robert Falkenstein (Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk), Birgit Partheymüller (FADZ Wirtschaftsverband), Hans Ulrich Gruber (IT Cluster Oberfranken).



Hintergrund:

Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk

Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk ist ein Förderprojekt, das die Digitalisierung des Handwerks vorantriebt. Es steht Betrieben, Innungen und Kreishandwerkerschaften bei der Digitalisierung kostenfrei zur Seite. Die aktuelle Förderphase läuft bis Ende Juni 2024.

Mehr unter: www.handwerkdigital.de

Beauftragter für Innovation und Technologie

Die Beauftragten für Innovation und Technologie (BIT) sind speziell geförderte Stellen, die Betriebe bei Innovationen und der Steigerung ihrer Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit zukunftsorientiert unterstützen. Die Beratung ist für Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer kostenfrei.

Mehr unter: www.hwk-oberfranken.de/bit

Lichtenfels/Oberfranken, im November 2023



 

Ansprechpartner

Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk, Schaufenster Bayreuth

Robert Falkenstein

Projektmitarbeiter Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk

Tel. 0921 910-325

Fax 0921 910-45325

robert.falkenstein--at--hwk-oberfranken.de

Beauftragter für Innovation und Technologie, Schwerpunkt Digitalisierung

Holger Bär

Beauftragter für Innovation- und Technologietransfer - Schwerpunkt Digitalisierung

Tel. 0921 910-330

Mobil 0160 90991334

Fax 0921 910-45330

holger.baer--at--hwk-oberfranken.de

 

Weitere Informationen

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